Wir haben uns in mehreren Beiträgen schon mit Fragen rund um den Kauf einer Wohnung oder eines Hauses beschäftigt und Ihnen so Tipps an die Hand gegeben, die sie auch mit wenig Erfahrung auf dem Gebiet der Immobilien beherzigen können (Besichtigung, Finanzierung, …). Doch ähnlich wie beim Autokauf gilt besonders: Lassen Sie sich bestimmte Unterlagen zeigen! Zahlen, Daten und Fakten lügen (sofern sie nicht mutwillig verändert wurden) nicht. Sie geben häufig Aufschluss über den Zustand der Immobilie und verraten selbst unerfahrenen Käufer:innen Einiges über den Wert des Objektes. Darüber hinaus gilt: Je mehr Unterlagen von den Verkäufer:innen/Noch-Eigentüner-innen des Hauses bereitgestellt werden, desto vertrauenswürdiger sind diese einzustufen. Üblicherweise finden Sie einen Großteil der aufgeführten Dokumente auch bereits im Exposé. In der Folge möchten wir von Real AixState, Ihr Partner in Sachen Immobilien in der Region Aachen, Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Unterlagen geben, die Sie sich beim Kauf einer Immobilie zeigen lassen sollten – und verraten Ihnen auch, wie sie die enthaltenen Informationen verstehen und nutzen.
Grundriss
Wenn Sie eine Immobilie erwerben möchten, interessieren Sie sich besonders für ein Dokument: den Grundriss. Dieser verrät Ihnen die Maße des Objektes, lädt zum Planen und Träumen ein und sollte Ihnen unbedingt in einer aktuellen Version vorliegen, die auch alle potentiellen Änderungen enthält, die in den letzten Jahren von den Eigentümer:innen getätigt wurden. Wichtig sind darüber hinaus Angaben zur Wohn- und Nutzfläche, die Ihnen entscheiden Informationen über die Art der Räumlichkeiten und ihre Nutzung liefern.
Energieausweis
Für die Verkäufer:innen verpflichtend ist die Vorlage eines Energieausweises. Alle Wohngebäude, die dauerhaft bewohnt und entsprechend geheizt sind, müssen laut des Gebäudeenergiegesetzes über einen Energieausweis verfügen. Dieser Ausweis kann in zwei verschiedenen Ausführungen vorliegen: als Verbrauchs- und als Bedarfsausweis. Der Verbrauchsausweis orientiert sich auf Basis der Heizkostenabrechnung am tatsächlichen Energieverbrauch der Hausbewohner:innen in den letzten drei Jahren und ermöglicht durch das individuelle „Energieverhalten“ nur eine geringe Vergleichbarkeit. Der Bedarfsausweis dagegen wird auf Basis von messbaren Werten wie Baujahr oder Gebäude- und Heizungsdaten erstellt, die mit weiteren Rahmenbedingungen wie Klimadaten oder standardisiertem Nutzerverhalten ins Verhältnis gesetzt werden. Dieser Bedarfsausweis ist sowohl in Alt- als auch in Neubauten verpflichtend und verrät Ihnen wichtige Infos über die Energieeffizienz der Immobilie. Weitere Infos rund um die Themen Energie, energetische Sanierung, Heizungsarten oder die „5 typischen Risikoquellen beim Immobilienkauf“ finden Sie übrigens direkt hier, in unserem Thimmoblog.
Grundbuchauszug
Eine weitere wichtige Unterlage ist der Grundbuchauszug, den die Verkäufer:innen beim Grundbuchamt im Amtsgericht erhalten können. Dieser Auszug ist für Sie als potentielle Käufer:innen besonders wichtig, da er Ihnen beispielsweise Auskunft über die Eigentumsverhältnisse inklusive Anteilsverhältnisse an der Immobilie gibt. Darüber hinaus verrät er Ihnen die Größe des Grundstücks sowie mögliche eingetragen Wohn- und Wegerechte verrät, die gerade bei älteren Gebäuden vielleicht in Vergessenheit geraten sind, gerade bei einer möglichen (Kern)Sanierung jedoch von hoher Relevanz sein könnten. Zusätzlich erfahren sie neben eventuellen Belastungen wie Grundschuld oder Hypotheken, eine Flurstücknummer, die klar das amtlich vermessene Flurstück/Grundstück ausweist. Ergänzend können Sie sich die Flurkarte oder Liegenschaftskarte zeigen lassen, die nochmals die genauen Grundstücksgrenzen und die umgebenden Grundstücke aufzeigt.
Bauakte
Die Bauakte enthält schließlich zusätzliche Dokumente wie die Baugenehmigung(surkunde) sowie ursprüngliche Baupläne und Baubeschreibungen. Nicht nur, wenn Sie einen Umbau planen sind diese Informationen von hoher Relevanz, da sie den ursprünglichen Bau der Immobilie dokumentieren und so für Sie nachvollziehbar machen.
Weitere Unterlagen
Während es sich besonders beim Grundriss, dem Energieausweis oder dem Grundbuchauszug um elementare und für die Verkäufer:innen vorzeigepflichtige Unterlagen handelt, gibt es einige weitere Dokumente, anhand derer Sie als Käufer:innen beispielsweise den Rahmen von zu erwartenden Kaufnebenkosten abstecken können. Diese umfassen unter anderem den Grundsteuerbescheid, die Heizkostenabrechnung, die Strom- und Wasserabrechnung und die Kosten der Abfallentsorgung oder der Wohngebäudeversicherung. Inwiefern Sie diese Informationen erhalten, liegt jedoch in den Händen der Verkäufer:innen. Sicher ist jedoch: Sie haben nicht nur beim Kauf eines Autos ein Recht auf die Vorlage wichtiger Unterlagen, die Ihnen elementare Informationen über den Zustand, das Alter, die Aufteilung, die Energieeffizienz, die Eigentumsverhältnisse oder die Grundstücksdaten der Immobilie liefern. Ein genauer Blick lohnt sich, schließlich investieren Sie in eine Immobilie – als langlebige Investition in Ihre Zukunft; als lebenslange Investition in Ihren Traum.